Hallo liebe Community,
zum Abschluss unseres Aufenthaltes in Nauders wollte ich natürlich bei dem wunderschönen Wetter noch eine Tour machen. Dazu hatte ich mir etwas ganz besonderes ausgesucht. Eine Wanderung von Nauders hinab ins Tal zur Festung Nauders und dem Kaiserschützenweg. Aber mehr dazu gleich.

Meine Family wollte selbstverständlich nicht mit und zog es vor den tollen Wellnessbereich bzw. das Fitnessstudio nochmals ausgiebig zu nutzen. Selbst Schuld kann ich da nur sagen. Ich machte mich also am Nachmittag auf den Weg zur Festung Nauders, eine Wanderung von insgesamt ca. 8 Kilometern, jedoch mit ordentlich Höhenmetern, zumindest auf dem Rückweg :-) Der Weg war gut ausgeschildert und leicht zu finden. Außer mir war sonst so gut wie niemand unterwegs und so konnte ich beim wandern die Ruhe aus vollen Zügen genießen.

Vorbei an Kuhherden auf den Wiesen bahnte ich mir meinen Weg stetig bergab ins Tal und wurde mit eine phänomenalen Aussicht auf die hohen, steilen Berge belohnt. Der Wald war eingetaucht in tausend Farben durch die herbstlich gefärbten Blätter. Hier und da schoss ein Gebirgsbach den Hang hinunter, das Wasser war wirklich eiskalt! Dann ging es für mich einige Zeit an der in den Berg gebauten Straße entlang und es wurde etwas kühl, da die Schatten der Berge bei der schon tiefer stehenden Sonne das Tal von der Sonne aussperrten.

Als ich ausgediente Panzer am Wegesrand sah, wusste ich, dass es bis zur Festung nicht mehr weit sein konnte. Der Panzergarten war als Freilichtmuseum angelegt und für militärisch Interessierte sicher ein Augenschmaus. Nach der nächsten Kurve war sie dann auch schon da, die Festung Nauders. Majestätisch lag sie da, in den Fels hineingehauen, gemacht für die Ewigkeit. Fast so wie die Hallen der Zwerge in Herr der Ringe.

Erbaut zwischen 1834 und 1840 unter den Kaisern Franz I. und Ferdinand I., diente die Festung ursprünglich der Sicherung des Reschenpasses, eines wichtigen Alpenübergangs. Während des Ersten Weltkriegs wurde die Festung als Stützpunkt für die sogenannten "Kaiserschützen" genutzt, Tiroler Schützenbataillone, die hier stationiert waren. Heute beherbergt die Festung eine Gedenkstätte, die an die Geschichte der Kaiserschützen und die Bedeutung des Reschenpasses erinnert. Besucher können die Festungsanlage besichtigen und mehr über die Geschichte der Region erfahren, leider war auf meiner Wanderung am Samstag Nachmittag aber geschlossen, da die Sommersaison bereits vorbei und die Wintersaison noch nicht begonnen hatte.

Also wagte ich direkt den Aufstieg zum Kaiserschützenweg. Dieser etwa 9 Kilometer lange Rundwanderweg führt von der Festung Nauders aus über steile Wege hinauf zu den ehemaligen Stellungen der Kaiserschützen auf den Sellesköpfen. Die Stellungen wurden im Ersten Weltkrieg zur Sicherung der Region errichtet, sollten aber nie zum Einsatz kommen. Der Weg führt durch eine beeindruckende alpine Landschaft mit Blick auf das Tiroler Oberland und den Reschensee. Entlang des Weges gibt es zahlreiche Informationstafeln, die über die Geschichte der Region und die Ereignisse des Ersten Weltkriegs informieren. Die Wanderung bietet somit nicht nur ein Naturerlebnis, sondern auch einen Einblick in die Vergangenheit.

Da die zeit aber schon sehr fortgeschritten war und ich ja auch noch den Rückweg vor mir hatte, begnügte ich mich damit nur den Aufstieg zu wagen um die wunderbare Aussicht von dort oben zu genießen. Der Aufstieg führte über einen Steg aus Metallgittern, die durch Metallstangen am Berg befestigt waren. Hinweisschilder auf möglichen Steinschlag machten alles nicht besser, also nichts für Weicheier :-) Oben angekommen setzte ich mich auf einen Baumstumpf und machte erstmal ein Päuschen und genoss den Blick von hier oben ins Tal. Der Abstieg war dann nicht weniger aufregend, denn die Treppen gingen teilweise echt steil nach unten. Ich hielt mit immer gut mit beiden Händen am Geländer fest, denn ein falscher Tritt und es geht 100 Meter abwärts und das recht schnell.

Auf dem Rückweg kam ich dann noch an einer Kletterwand und einem rauschenden Gebirgsbach vorbei. Im Bach konnte ich sogar große Forellen sehen und fotografieren. Seht Ihr sie auch auf dem Bild? Der schweisstreibende Rückweg stetig bergauf wurde mir zumindest vom Schein der tief stehenden Sonne und dem Mäh einer Herde Ziegen versüsst. Als ich wieder im Hotel ankam, war ich geschafft aber um eine tolle Erfahrung reicher.

Am nächsten Morgen fuhren wir dann wieder gen Deutschland und zurück in den nass-grauen Alltag. Seufz.

Viele Grüße und bis bald Euer
Al

Hello dear community,
At the end of our stay in Nauders I naturally wanted to do another tour in the beautiful weather. I had chosen something very special for this. A hike from Nauders down into the valley to Nauders Fortress and the Kaiserschützenweg. But more on that in a moment.

My family obviously didn't want to come with me and preferred to make extensive use of the great wellness area and the gym again. I can only say it was my own fault. So in the afternoon I set off for Nauders Fortress, a hike of around 8 kilometers in total, but with a fair amount of elevation, at least on the way back :-) The path was well signposted and easy to find. Apart from me there was hardly anyone else around and so I was able to enjoy the peace and quiet to the fullest while hiking.

I made my way steadily downhill into the valley past herds of cows in the meadows and was rewarded with a phenomenal view of the high, steep mountains. The forest was bathed in a thousand colors by the autumn-colored leaves. Here and there a mountain stream rushed down the slope, the water was really ice cold! Then I walked for a while along the road built into the mountain and it got a bit chilly because the shadows of the mountains blocked the valley from the sun as the sun was already low in the sky.

When I saw decommissioned tanks at the side of the road, I knew that it couldn't be far to the fortress. The tank garden was designed as an open-air museum and is certainly a feast for the eyes for anyone interested in military matters. After the next bend, it was there, the Nauders fortress. It lay there majestically, carved into the rock, made to last forever. Almost like the halls of the dwarves in Lord of the Rings.

Built between 1834 and 1840 under the emperors Franz I and Ferdinand I, the fortress was originally used to secure the Reschen Pass, an important Alpine crossing. During the First World War, the fortress was used as a base for the so-called "Kaiserschützen", Tyrolean rifle battalions that were stationed here. Today, the fortress houses a memorial that commemorates the history of the Kaiserschützen and the importance of the Reschen Pass. Visitors can tour the fortifications and learn more about the history of the region, but unfortunately it was closed on my Saturday afternoon hike as the summer season was already over and the winter season had not yet begun.

So I ventured straight up the Kaiserschützenweg. This approximately 9-kilometer-long circular hiking trail leads from the Nauders fortress up steep paths to the former positions of the Kaiserschützen on the Sellesköpfen. The positions were built during the First World War to secure the region, but were never intended to be used. The trail leads through an impressive alpine landscape with views of the Tyrolean Oberland and Lake Reschen. There are numerous information boards along the trail that provide information about the history of the region and the events of the First World War. The hike not only offers a natural experience, but also a glimpse into the past.

As it was already quite late and I still had the way back ahead of me, I was content to just venture up to enjoy the wonderful view from up there. The ascent led over a footbridge made of metal gratings that were attached to the mountain by metal rods. Signs warning of possible rock falls didn't make things any better, so not for wimps :-) Once I got to the top, I sat down on a tree stump and took a break and enjoyed the view of the valley from up here. The descent was no less exciting, as some of the stairs went down really steeply. I always held on to the railing with both hands, because one wrong step and you're 100 meters downhill, and quite quickly.

On the way back, I passed a climbing wall and a rushing mountain stream. I could even see and photograph large trout in the stream. Can you see them in the picture? The sweaty, steady uphill return journey was at least sweetened for me by the glow of the low sun and the bleating of a herd of goats. When I got back to the hotel, I was exhausted but had a great experience.

The next morning we drove back to Germany and back to the wet, grey everyday life. Sigh.

Best wishes and see you soon, your
Al